2002_Lumen - angela-flam.net

Galerie FORUM Wels, Lumen


Roswitha Hiptmair
Mary Fernety
Angela Flam
Elisabeth Reichmayr


5.9.-28.9.2002


Lumens
Konzeptionelle Licht-Blicke in der Welser Galerie Forum
Nur als Ausgangspunkt dient das Thema "Lumen" für vier Künstlerinnen, die Installationen und Bilder in der Welser Galerie Forum zeigen. Sie setzen Licht, Schatten und Dunkelheit mit Hilfe von Video, Dia, Fotografie, lichtempfindlichen Substanzen und vielen anderen Techniken gezielt für ihre persönlichen Interpretationen des Themas ein.


Mary Fernety haucht einem unbeseelten Gesicht bei ihrer Installation "Wishing" Leben ein. Mit einem Diaprojektor wirft sie in einem verdunkelten Raum das Bild einer Porzellanpuppe an die Wand, eine Glühbirne vor der Projektions-Linse bewegt sich durch die Wärme des Gerätes, die Bewegung der Menschen im Raum und durch einen Ventilator. Die Puppe scheint zu atmen, zu leben.


Auch ein zweiter Beitrag führt Besucher in einen dunklen Raum: Dort schwindet eine feurige Mohnblume dahin, verblasst zu müdem Rot, blassem Rosa und schimmert zum Schluss nur noch milchig-weiß. Immer und immer wieder flimmern sie über zwei der drei Fernsehschirme, erinnern erschreckend an menschliches Fleisch, zeigen den Tod in perfekter Anmut. Auch die anderen Komponenten der Installation von Angela Flam spiegeln dieses Thema wider. Dazu berieseln Musik, Hubschraubergeräusche sowie monotones Piepsen à la Intensivstation.


Wie ein sakraler Raum wirkt die Installation von Elisabeth Reichmayr. Zwei lange Tische erinnern an den Fall der New Yorker Twintowers am 11. September. Auf blauen Tischtüchern haben Gegenstände - dank einer lichtempfindlichen Substanz - helle Schatten hinterlassen. Duale Begriffe wie life-death oder peace-war prangen auf schlichten, fast raumhohen Tafeln, sind einander gegenübergestellt. Durch Lichteinwirkung verändert sich der Farbton der Schrift, nähern sich die verbalen Gegensätze farblich an.


Die vierte Künstlerin, Roswitha Hiptmair, zeigt "Landschaften mit Rahmen". Der erste Eindruck: hässliche Betonunterführungen. Doch durch eine Änderung des Blickwinkels treten die Tunnels plötzlich in den Hintergrund, bilden nur die Umrandung für idyllische Wiesen, Felder und Häuser.


OÖN vom 24.09.02 zuletzt geändert am: 23.09.02 15:00:40